ICSI fürs Geschwisterchen

[trakya73]

TSkiwu: tut mir auch leid, dass es nicht geklappt hat

[TSkiwu]

Danke für Euren Trost und Reisemaus Dir insbesondere für deine lange und ausführliche Antwort.

Der Tag Der Tag gestern war natürlich furchtbar. Die Enttäuschung und dieses borende WARUM?!

So, einen Mäckes-Besuch und 1 Flasche Wein später...das Haus ist blitzeblank (immerhin sinnvoll) und sämtliche Foren sind nach möglichen Lösungswegen durchforstet. Ich habe soviele Dinge gelesen und möchte das auch auf jeden Fall im Nachgespräch klären.

[Reisemaus]

Hallo TSKiwu,

in ein paar Tagen geht es Dir sicherlich auch ein Stückchen besser und vielleicht kannst Du im Rahmen des Gespräches ja auch etwas herausfinden. Ich hoffe es doch sehr für Euch.

So langsam bin ich froh, dass sich das Jahr dem Ende neigt - so emotional ausgelaugt wie dieses Jahr war ich glaube ich noch nie (oder es liegt schon sehr, sehr lange zurück). Natürlich wird mit dem 01.01. nicht alles besser, aber ich bin schon froh, dass es einen Schnitt gibt.
Die Hoffnung habe ich ehrlich gesagt jetzt langsam aufgegeben, dass es noch klappen könnte. Warum es so sein soll, werde ich erst in einigen Jahren wissen und dann wahrscheinlich sagen, es war besser so, wie es gekommen ist. Emotional bin ich davon aber noch weit entfernt. Mein Vorsatz für das nächste halbe Jahr wird auf jeden Fall sein, ein paar Dinge für mich zu machen und meine Seele ein paar Streicheleinheiten zu gönnen.
Mich schafft die ständige Fragerei meiner Tochter nach dem Geschwisterkind. Jeden Tag geht das jetzt so - heute habe ich ihr ein Buch vorgelesen und da kam das Wort "Geschwister" vor und da wollte sie von mir wissen, ob es sich um größere oder kleinere Geschwister handelt und warum ich keines in meinen Bauch trage/kriege.

Übrigens - wenn Du dir mit deinem Mann einen prima Kinofilm antun möchtest, dann kann ich Dir "Die Iden des März empfehlen- habe mir den gestern angeschaut und finde den wirklich prima. Das ist eine nette Abwechslung.

Ansonsten erst einmal guten Rutsch ins Neue Jahr !!

[Reisemaus]

Hallo TSkiwu,

mal eine Frage, worum geht es denn in dieser Gesetzesänderung ab April 2012. Habe einfach nichts mitbekommen.

[TSkiwu]

Na, es geht darum dass der Staat endlich mehr Kohle für kinderlose Paare bereitstellt - sehr vereinfacht gesagt. Kristina Schröder will das durchboxen, bekommt aber mächtig Rückenwind. Im einzelnen weiß ich es auch nicht, muß mich mal duchgoogeln - aber prinzipiell wäre für alle die im März weitermachen wollen evtl. zu überlegen noch 1 Monat zu warten - sofern das wirklich im April dann spruchreif wird.

Wäre toll....das viele Geld...ich darf gar nicht dran denken...

P.S. reisemaus: hab dir eine PN geschickt!

[Blue_Muli]

Soweit ich weiß, geht es in diesem eventuellen neuen Gesetz darum, den Eigenanteil von 50% zu reduzieren. Der Staat und die Länder sollen wohl da stärker rangezogen werden. Meine was gehört zu haben, dass man dann nur noch zwischen 15-25 % selbst tragen muss. Die Anzahl der mitfinanzierten Versuche soll aber nicht geändert werden. Zumindest hab ich davon nichts gehört. Bleibt also bei 3 Versuchen. Also alle die die schon 3 voll haben, brauchen wohl nicht warten.

[Reisemaus]

Danke für die Infos - ist irgendwie total an mir vorbeigegangen, aber trifft uns wohl ja eh nicht.

@Blue_Muli: Darf ich Dich mal fragen, was Du beruflich machst ? Du kennst Dich bei den medizinisch-technischen Sachen immer so gut aus und kannst soviele Fragen beantworten. Also, nur wenn es für Dich o.k. ist. Ich selbst habe eigentlich noch nie soviele Infos angesammelt bis zu dem Moment, wo ich dieses Forum gefunden habe und finde das prima, dass es so einen regen Austausch gibt. Dir also auch nochmal vielen Dank für deine Beiträge.

[Blue_Muli]

Hallo Reisemaus,

klar darfst du fragen. Ich arbeite im Labor eines Pharmaunternehmens

Allerdings muss ich sagen, ich bin eh ein Typ, der immer alles wissen muss. Gerade wenn´s mich selbst betrifft. Dann saug ich alles dazu auf und nehm alle Themen auseinander, bis ich gefunden habe, was ich wissen will Ist aber egal, ob es medizinisch ist. Ich hab mich mal vor Gericht auseinandersetzen müssen mit einem ehemaligen Arbeitgeber. Danach war ich top informiert über alles was das Arbeitsrecht betrifft.
Ich könnte nie einfach blind irgendwo reinrennen. Obwohl´s manchmal vielleicht besser wär. Aber dafür bin ich einfach zu neugierig.

Ob unsere Regierung im April wirklich was hinbekommt, wage ich zu bezweifeln. Die schnellsten sind sie ja bekanntlich nicht. Und so lange die dem Bundespäsidenten am Hintern hängen, haben sie sicher keine Zeit für uns

[Reisemaus]

Hallo Blue_Muli,

das Du wie ein Schwamm alles aufsaugst und auch zu nicht medizinischen Themen gut informiert bist, war mir schon aufgefallen, aber in bei den medizinischen Sachen, kamen deine Antworten meist noch einen Tick schneller. Super, dass Du so fleißig deine Infos hier verteilst.

Ja, ich glaube auch, dass bei Herrn Wulff noch einiges an Fragen offen ist und das bis April nicht viel passiert. Insbesondere, wenn das Staatsäckelchen geöffnet werden muss, da wird eh alles 10 diskutiert.

Ich muss schon sagen, die Franzosen haben uns da schon etwas voraus. Habe mal gelesen und auch in einer Reportage gehört, dass es Charles de Gaulles zu verdanken ist, dass die dort so eine Kinderbetreuung haben und daher ja meist auch 3 Kinder. Der hat nach dem Krieg erkannt, dass es ein demographisches Problem für Frankreich geben wird und sofort Geld in die Hand genommen, einmal wegen der Kinderbetreuung und auch in Bezug auf die Anzahl der Kinder, haben die Eltern Geld oder steuerliche Vergünstigungen bekommen. Das muss man sich vorstellen - wie lange das bei denen schon her ist und wir sind im Jahr 2011 und diskutieren ob wir Eltern, die ihr Kind zuhause erziehen wollen Geld geben wollen oder ob wir diese in den Ausbau der Krippen/Kitas stecken Naja, wenn man nicht die Frauen im Job bräuchte und sich das in Zukunft noch stärker bemerkbar machen wird, dann wäre das mit dem Ausbau der Krippen wohl auch nicht jemals geplant worden. Allerdings fehlen ja überall die Erzieherinnen/Erzieher (von denen ist mir noch keiner persönlich begegnet) und wenn ich mir überlege, wie lange die eine Ausbildung haben und was da letztendlich an Kohle übrigbleibt jeden Monat. Alle Achtung - ich habe wirklich höchste Bewunderung für die Frauen, die diesen Beruf lieben und machen. Ich habe schon nach einer halben Stunden in der Kita vom Geschrei Kopfschmerzen und bin froh, dass ich meine Tochter nach Hause nehmen darf. Das wäre wirklich nichts für mich. Die machen aber einen super Job und ich muss sagen ohne Krippe und Kita hätte ich sehr sehr viel mehr Arbeit gehabt. Meine Tochter hat bisher in beiden Einrichtungen unheimlich viel gelernt, allein schon durch das abschauen und auch durch die Regeln, die sie dort einhalten muss und bei uns ebenso mal über Bord wirft.
Mama, kann ja aufräumen;-))

[TSkiwu]

@blue_mulli: danke für die Infos - ja, ich ticke da genauso, ich will auch "mitreden" können und bin deshalb wahrscheinlich auch eher eine unbequeme Patientin, weil ich eben nachfrage und nicht nur stur alles abnicke.

Ich habe aber mal gehört, dass es wohl - analog der alten Regelung vor der jetzigen - um 4 Versuche geht, das wäre für mich daher natürlich interessant zu wissen....Geld haben oder nicht haben...ist ja doch einiges.

Und das mit dem Arbeitgeber kenn ich leider auch...ich hab mir meinen Arbeitsplatz nach der Elternzeit zurückkämpfen müssen - auch so´n Thema, was nur in der Theorie rosarot und in Realität leider anders ist!

[Blue_Muli]

Dass bis vier Versuche mitfinanziert werden sollen, davon hab ich gar nichts gehört. Also weder ja noch nein. Eigentlich immer nur, dass der Eigenanteil reduziert werden soll. Aber die reden ja eh viel, wenn der Tag lang ist. Was am Ende dabei rauskommt, bleibt abzuwarten. Wie Reisemaus schon sagte, wenn das Staatssäckl geöffnet werden soll, dann lassen sich die Damen und Herren ja reichlich Zeit.
Ist schon einiges an Geld was man jetzt als Selbstzahler aufwenden muss. Aber warten bis sich was tut, möchte ich auch nicht, auch wenn ich das Geld lieber für etwas anderes verwenden würde.

Ja bezüglich Kinderbetreuung muss Deutschland wohl noch einiges lernen. Warum bekommen die das hier nicht auf die Reihe? Andere Länder machen es doch vor. Nicht nur Frankreich, auch die skandinavischen Länder haben ein super System. Nur hier ist wohl Nachhilfe angesagt

[Reisemaus]

Das mit der Kinderbetreuung in Westdtl. hat wohl auch viel mit dem Bild zu tun, dass Mr. Hitler geprägt haben soll. Frauen haben Kinder zu kriegen und sollen die bitte schön auch selbst erziehen. Und irgendwann kam ja auch noch die Aussage dazu, dass für die Entwicklung der Kinder die ersten 3 Jahre entscheidend seien, dass man ja nichts falsch machen möchte. Und es gab einfach keine Kinderbetreuung, daher mussten die Mütter zuhause bleiben und auf einen Job verzichten. Ich meine auch noch in den 60er Jahren mussten Frauen, wenn sie geheiratet haben, die Erlaubnis des Ehemannes bekommen, damit sie arbeiten dürfen. Sonst wurden die gar nicht eingestellt.
In den skandinavischen Ländern gilt da einfach ein etwas anderes Familienbild, aber auch Gesellschaftsbild von Frauen und Männern. Da ist es halt nicht ungewöhnlich, dass Frauen relativ schnell nach der Geburt wieder arbeiten und auch in Männerberufen - mir ist jedenfalls noch nie untergekommen, dass eine Frau im Straßenbau oder der Müllabfuhr tätig war. Habe ich aber in Norwegen schon gesehen. Gleichberechtigung im Beruf (wohl aber nicht unbedingt in der Bezahlung) war dort eher eingeführt. Und es gibt wohl auch Regeln in Unternehmen, dass z.B. nach 16:00 Uhr keine Besprechungen mehr anberaumt werden, weil sowohl Mütter wie Väter die Kinder vom Kindergarten abholen und nicht so wie bei uns zu 70 oder 80 % von den Müttern. Großeltern oder Kinderfrauen/Au-pairs. Mit Ausnahme der Betriebskindergärten machen die normalen Kitas um 17.00 Uhr Schluß - wenn man dann noch eine Anreise hat, um z.B. zum Wohnort zu kommen, dann muss spätestens um 16:00 Uhr der Hammer fallen, sonst schafft man es nicht. Andererseits finde ich 17.00 Uhr auch ausreichend, denn die Kinder sind nach so einem Krippen oder Kindergartentag ja auch vollkommen geschafft.

Ich sehe aber auch einen Unterschied zu meinen Kolleginnen aus Ostdeutschland. Die arbeiten oft schon nach einem halben Jahr wieder in TZ - meist 60 % bis 80 % und sind nach einem oder spätestens 2 Jahren wieder bei Vollzeit angelangt. Bewundere es, wie die das machen - schaffe ich weder von der Organisation noch emotional. Genieße es daher immer noch auf den Spielplatz gehen zu können oder in den Eisladen oder in die Stadtbücherei. Das wäre bei einem Vollzeit-Job so einfach nicht drin.

[TSkiwu]

Kindergarten bis 17h wäre ein Traum! Meiner macht um 16h zu! Da ich in Mainz wohne und in Wbn. arbeite muß ich jeden Nachmittag im Stau auf der Schiersteiner Brücke schwitzen, ob ich noch rechtzeitig komme oder zum x. mal eine andere Mami anrufen, ob sie mein Kind mitnehmen kann...echt ätzend.

Tja und mein Job war nach der Elternzeit auch weg, obwohl ich noch vor der Geburt gesagt hatte, wann ich wieder komme. Also blieb nur der Weg vor Gericht - und das kommt leider soooo oft vor. Kind da, Job weg...gerade bei Frauen, die nur einen befristeten Job haben, die haben Pech.

Das ist leider die Kehrseite der Medaille....

[Puffy]

Na ja, es war wohl nicht alles schlecht in der DDR! Da ich aus dem Ostblock komme, habe ich ein anderes Familienbild. Bei uns sind Frauen zu Hause geblieben nur wenn sie krank waren und keinen Beruf ausüben konnten. Schon bei der Gedanke "nur Hausfrau zu sein" wird mir schlecht. Meine Mutter hat schon immer gearbeitet. Ich war in der Krippe, dann im Kindergarten und dann in der Schule. Die erste 4 Jahre in der Schule hatten wie Nachmittags Betreuung. Die Diskussion hier um die Kinderbetreuung kann ich aus meiner Lebenserfahrungen überhaupt nicht nachvollziehen und dann beklagt man sich noch, dass so wenig Kinder geboren werden....

[Reisemaus]

Hallo Puffy,

das kommt noch - spätestens, wenn Du versuchst einen Kita-Platz zu bekommen und Du keinen kriegst und wenn Du 20 Bewerbungen (sog. Kita-Casting) abgibst und Dir genau ein einziger Platz angeboten bekommst.
Die Unterlagen die Krippe sind schon vor Geburt zu holen und spätestens 6 Wochen nach Geburt abzugeben. In meiner Abteilung sind wir derzeit 7 Mütter - von denen habe ich als einzige einen öffentlichen Krippenplatz bekommen, alle anderen haben sich die Füße abgelaufen und einfach nichts bekommen und nach Bitten und Betteln einen Betriebskita-Platz bekommen und wir haben selbst 3 Monate nach dem unsere Tochter bereits 3 war und länger durfte sie dann auch in der Krippe nicht bleiben, endlich einen Kita-Platz bekommen und ehrlich, es gab Kitas dabei, da hätte mir mein Herz geblutet sie dort abzugeben. Da stank es morgen sum 10:00 Uhr schon nach Urin aus den Toiletten und nicht jedes Konzept passt einem als Eltern, aber man hält die Klappe und nimmt, was man kriegen kann.

Wir hatten Glück jetzt mit der Kita. Die ist prima & wir fühlen uns wohl, aber es ist keine öffentliche geworden, obwohl wir uns danach nicht gerichtet haben, sondern einzig und allein, was in unserer Nähe war und auch in der Krippe haben wir erst nachdem die eine Erzieherin gegangen ist, ein prima Team dort gehabt. Vorher bin ich jeden Tag in die Krippe mit Herzklopfen, ob überhaupt eine der Erzieherinnen da ist und die beiden hatten einen Zickenkrieg, der zu lasten der Kinder ging und ich habe auch schon erlebt, dass mir die Leitung gesagt hat "Also, wenn sie können, dann nehmen sie ihre Tochter mit. Sonst muss die in eine andere Gruppe" Und meine Tochter hat sich dann an mich geklammert und wollte nicht in die andere Gruppe. Da war ich froh, dass Oma einspringen konnte, damit ich arbeite. Aber wie gesagt, dass war nur ein 3/4 Jahr so danach lief es gut und wir waren zufrieden. Und jetzt sind wir super zufrieden, denn die lieben dort die Kinder und es gibt nur wenige Gruppe mit max. 16 Kindern. Die schauen genau auf die Kids und knuddeln, herzen und kuscheln mit denen auch. Die machen mehr als nur ihren Job und da geht man auch ganz gelassen zum Job und hat keine Sorge, dass das Handy klingelt und man zusehen muss, dass man sich so schnell wie möglich einfindet.

Also was die Kinderbetreuung angeht, da war in der DDR einiges sicherlich besser. Da gab es dann keine Komfortzone für Mütter, weil ja alle ran mussten. Und ich glaube irgendwann wird es hier besser, aber wir stecken hier noch am Anfang, wobei es sicherlich schon deutlich besser geworden ist.

LG,
Reisemaus