Sind am überlegen Wiesbaden oder Karlsbad

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Moderator: Moderator Wiesbaden

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Schlumpf
Beiträge: 22
Registriert: 12.03.2012, 19:39

Sind am überlegen Wiesbaden oder Karlsbad

Beitrag von Schlumpf » 04.05.2012, 12:15

Beim ersten Versuch Schwanger zu werden ist in Deutschland ja sehr gering,und auch eine Garantie hat man ja nicht das es nach 3 Versuchen klappt,ja viele sind ja schon länger hier.Der Chef von meinem Mann hat im jetzt gestern erzählt das er mit seiner Frau in Karlsbad war nachdem in Deutschland mehrere Versuche gescheitert sind,und siehe da in Karlsbad hatte es sofort funktioniert und deren Tochter ist mittlerweile 2 Jahre alt.
Er sagte dort ist ein anderes Verfahren und dadurch die Chancen grösser,kann mir jemand dazu mehr Infos geben macht es Sinn auch ins Ausland zu gehen ?

Jul
Beiträge: 43
Registriert: 24.01.2011, 23:14

Re: Sind am überlegen Wiesbaden oder Karlsbad

Beitrag von Jul » 04.05.2012, 22:49

Hallo Schlumpf,

ich hatte mir auch die Frage, ob D oder Ausland gestellt und dieser Beitrag hat mir damals sehr geholfen. Finde den nach wie vor sehr gut (Januar 201).

Unterschied Deutschland zu Ausland
Im Ausland werden auch keine Wunder vollbracht. Im Ausland hat man Erfahrung mit der Kultur von Blastozysten und mit der IMSI, in Deutschland nicht. In Süddeutschland und wohl auch in Bayern soll sich das ja geändert haben. Und wenn es nun auch in Darmstadt losgeht, um so besser, zumal die ja auch die IMSI schon seit einiger Zeit im Programm haben.

Im Ausland müssen sie nicht auf das EmbSchG Rücksicht nehmen und das bedeutet ganz einfach die Ausschaltung des Faktors Zufallslotterie. Zech's hohe Quote von 80% und so weiter gibt er ja eben nur bei Idealbedingungen an. Im Idealfall in Deutschland ist es aufgrund der statistischen Wahrscheinlichkeit, aus dem Ziehen von 3 befruchteten Eizellen von 12, die 2 richtigen zu erwischen, die lediglich 5% beträgt (Zufallsexperiment Ziehen ohne Zurücklegen, 12 Gesamtzahl, 3 gezogen, zwei sollen richtig sein, das mag jeder mit Statistikkenntnissen überprüfen), absolut unmöglich, eine solch hohe Zahl als Prognose zu nennen. Die Quote liegt in Deutschland, wenn eine Frau mit Idealbedingungen (35 Jahre, 12 Eizellen, Befruchtungsquote 75%) bei einem Nichtskönnerzentrum bei 5%, im besten Zentrum eben zwischen diesen 5% und 80%, wo genau, das weiss niemand. In Süddeutschland vermutlich höher als 50%, wo das EmbSchG aber tatsächlich so ausgelegt wird, wie die Bundesärztekammer es tut, eben nur zwischen 5 und 50%. Daher muss man ganz klar sagen, dass bei jüngeren Frauen mit guter Prognose eine Behandlung in Deutschland ganz klar nicht optimal ist. Im Einzelfall ist das natürlich immer zu relativieren, aber in der Masse ist diese Aussage einfach richtig.

Weder im Ausland, noch im Inland kann man Eizellen guter Qualität "züchten". Weder Zech kann das, noch Bad Münder. Man kann hoffen, genau die ausreichend hohe Stimulationsdosis- und Dauer gefunden zu haben, in Kombination mit oder ohne Downregulierung und optimalem Auslösezeitpunkt durch gute Prognosen und Ultraschalluntersuchungen. Das genau unterscheidet ein gutes von einem schlechten Zentrum. Dann kann man noch bei der ICSI einiges falsch machen, die IMSI hilft da sicherlich, gute von schlechten Samenzellen zu unterscheiden. Aber wie gut dann tatsächlich die Embryonen sind, also nach der Befruchtung und bei hoffentlich optimaler Kultur, darauf hat niemand einen Einfluss. Wirklich niemand.

Schliesslich hat man dann noch beim Transfer eine Fehlerquelle. Aber es gibt wohl noch keine Studie ich wüsste auch nicht wie man das machen könnte, die herausgefunden hat, in wie vielen Fällen der Transfer nicht optimal läuft. Und gibt es das überhaupt, gibt es einen optimalen Einnistungsort?

Ganz klar negativ ist der Mehraufwand in zeitlicher Hinsicht bei einem Versuch, wenn man im Ausland behandeln lässt und nicht in Grenznähe wohnt. Dagegen steht der zeitliche und psychische und physische Mehraufwand, wenn es in Deutschland aufgrund der Umstände nicht sofort beim ersten Mal klappt. Das wird gerade in Bad Münder immer gerne unterschlagen, wenn mit der kumulierten Wahrscheinlichkeitsquote argumentiert wird: bei einer Frau unter Idealbedingungen, die wird natürlich auch bei enger Auslegung des EmbSchG spätestens im dritten oder vierten Versuch schwanger, es sei denn, sie gehört zu denjenige, bei denen es nicht klappen will, warum auch immer das der Fall ist und was man bis heute nicht weiss, was der Grund ist.

Fazit:
Ich weiss leider nicht, wo in Deutschland tatsächlich das EmbSchG so ausgelegt wird, wie ich es schon mehrfach in anderen Beiträgen geschrieben habe. Wenn es sicher gestellt ist, dass das tatsächlich geschieht, kann man auch in Deutschand sich behandeln lassen, ohne zu sehr von diesem Faktor betroffen zu sein. Ansonsten bleibt es bei den Restriktionen, die ein GKV-Patient hat. Wenn ich eine ernste Erkrankung habe, gehe ich zu einem Spezialisten und nicht zum nächst gelegenen Arzt. Aber natürlich kann auch ein verantwortungsbewusster, ehrgeiziger Assistenzarzt, oder ein Oberarzt es genauso gut machen. Aber arbeitet der irgendwo in der Provinz? Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Wir haben damals uns für einen Erstversuch gleich bei Zech entschieden, damit wir gleich von Anfang an sagen konnten, wir waren beim Spezialisten. Denn wenn wir zuerst in Deutschland gewesen wären und es hätte nicht geklappt, dann hätten wir uns immer wieder diese Frage stellen müssen, ob wir es nicht doch noch mal bei Zech versuchen. Und dann wäre es viel teuerer geworden. Aber bei uns gab es eben die gute Prognose, sie traf dann zu, das war auch ein Argument, dass unsere GKV überzeugt hatte und die gab dann auch ihren *Segen* und hat zumindest ca. 1,5 Tsd. EUR bezahlt (von den insgesamt ca. 5,8 Tsd. EUR BEhandlungskosten inklusive Medis). Bereits ein zweiter Versuch in Deutschland und wir hätten Preisgleichheit gehabt, selbst bei "Nur" Selbstbeteiligung in Höhe der Kassensätze. Außerdem haben wir das ganze mit einem Urlaub verbunden und so auch die zusätzlichen Kosten senken können, mal abgesehen davon, dass das ganze stressfrei ablief vor Ort aufgrund der direkten Entscheidung vor Ort beim US jeweils.

Den einzigen Rat kann ich also nur geben bei Leuten, die eine ähnliche Kostellation hatten, wie bei uns. Ansonsten kann ich nur unsere persönlichen Erfahrungen schildern, die waren gut, aber im Netz wirst du auch viele gegenteilige persönliche Erfahrungen finden, wo sich Leute von Zech nicht gut behandelt gefühlt haben. Auch bei uns hat es bei Behandlungsbeginn mal gerappelt, aber bei den deutschen Zentren (wir waren bei zwei zuvor in Hessen und BaWü) stimmte schon während er Beratung zu Beginn die Chemie nicht, das war dann erst der Auslöser für die Recherche nach Alternativen.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen.
cruzeiro

(aus klein-putz)
Kiwu WI
1. ICSI: 8 EZ, 3 reif, 3 befruchtet: NEGATIV
2. ICSI: 6 EZ, 2 reif, 1 befruchtet: NEGATIV
(immer und alle EZ wunderschöne Blastozysten, über A Qualität, blabla)

Kiwu DA
3. IMSI: 19 EZ, 19 reif, 15 befruchtet: POSITIV!!!
(noch 9 Eisbärchen)

TSkiwu
Beiträge: 691
Registriert: 31.10.2010, 23:07

Re: Sind am überlegen Wiesbaden oder Karlsbad

Beitrag von TSkiwu » 04.05.2012, 23:20

Zusammenfassend kann man wirklich sagen: die Auslegung des ESchG wird mittlerweile auch in Deutschland, insbesondere in WI und DA sehr großzügig gehandelt und als "der gelebte deutsche Mittelweg" bezeichnet.
Sofern Du also keine EZS in Erwägung ziehst, spricht medizinisch erstmal nichts für Tschechien.

Preislich sieht es hier schon anders aus, hier lohnt natürlich ein Vergleich. Allerdings mußt Du Kosten für Fahrten, Unterkunft, usw. ja auch einplanen. Eine weitere Möglichkeit wäre hier z.B. auch Feldkirch, Österreich. Eine Alternative hier im Umkreis ist DA - auch wg. der technischen Varianten.

Vergleicht doch einfach mal die Ausstattung und techn. Möglichkeiten der einzelnen Kliniken und natürlich die Preise. Letzlich würde ich aber immer "aus dem Bauch heraus" entscheiden.

Viel Glück bei Eurer Entscheidung - und halte uns mal auf dem Laufenden wie sie ausfällt.
3.ICSI: 08/07 POSITIV :P
Geschwisterrunde:
WI: 1.ICSI: 11/10, 2.ICSI: 05/11, 3.ICSI: 12/11: negativ
DA: 1.IMSI: 04/12+2.IMSI: 10/12: biochem. SS
2013: NC-ICSI an der Uni HD - leider auch erfolglos...
2014: last Chance...

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