Patientenaustausch

Hallo ihr lieben,

wollte mal fragen ob jemand Erfahrungen mit der "Einnistungsspritze" Granocyte hat.
hat die schon mal jemand verwendet? wenn ja zu welchem zweck bzw. wurde es mit einem anderen Medikament kombiniert? Habe davon gelesen und will meine Ärztin mal ansprechen. weiß aber garnicht ob Wiesbaden überhaupt damit arbeitet.

bin gespannt auf eure Rückmeldungen.

lg Thodine

Hallo Thodine,

du bist bei Fr. Schilberz, richtig? Ihre Antwort kann ich dir sagen..

In Wiesbaden gibts kein Granocyte, weil einfach die Studien fehlen, die die Wirkung von dem Teufelszeug belegen. Hast du mal die Packungsbeilage gelesen? Da wird dir echt anders.

Es gibt nicht viele Ärzte in Deutschland, die es verschreiben. Vor allem ist das Fr. Reichel-Fentz, ursprünglich auch noch Prof. Würfel aus München, der aber wieder davon weggekommen ist, weil eben die Studienlage so dünn ist.

Schau dich mal im Wunschkinder-Forum um, dort nehmen es ganz viele und drei Mal darfst du raten - ohne Erfolg.

Ich halte auch nicht viel davon. R-F verschreibt es immer wieder, wenn die achsotollen KIR-Gene fehlen (und das tun sie fast überall!!!!), sprich, wenn der Körper nicht oder nur unzureichend in der Lage ist, Killerzellen in schützende Zellen umzuwandeln. Das Problem an der Sache ist, dass man das nur indirekt "nachweisen" kann. Jeder von uns hat einen bestimmten KIR-Gen-Genotyp und dass wirklich alle 14 Stück in aktiver Form vorhanden sind, ist mehr als unwahrscheinlich. Würde man uns alle untersuchen, dürfte wohl keine von uns schwanger werden. KIR-Gene exprimieren Rezeptoren auf den natürlichen Killerzellen, aber selbst wenn du alle 14 aktivierenden Gene hast, heißt das noch lange nicht, dass sie auch exprimiert werden. Das Expressionsmuster ist abhängig von epigenetischen Faktoren, die sich so ohne Weiteres nicht nachweisen lassen. Mal angenommen, alle 14 Rezeptoren sind da und aktiv, dann können NKs Fremdeiweiße entdecken, das ist deren normale Aufgabe. Wenn die NKs erhöht sind, gibts in Wiesbaden Privigen, um deren Aktivität zu drosseln und stattdessen durch die Gabe der IVIGs schützende Antikörper für den Embryo zu gewährleisten. Granocyte verfolgt im Prinzip der umgekehrte Wirkmechanismus. Es ist ein Wachstumsfaktor, der die körpereigene Ausschüttung von Immunglobulinen hochfahren soll. Ob das nicht am Ende eher zu Krebs führt, als ihn zu verhindern... Ich wäre da mal nicht so sicher.
Außerdem würde es mich doch sehr stutzig machen, dass NUR R-F es verschreibt!!!

Ich wäre da sehr vorsichtig, ob ich mir wirklich Wachstumsfaktoren spritzen möchte. Das gibt es normalerweise nur in der Krebstherapie und ich wage zu bezweifeln, dass das Zeug mehr nutzt als schadet. Mal abgesehen davon, dass es sauteuer ist.

Es gab hier im Forum vor einer Weile mal eine Nutzerin, die Granocyte bekommen hat - genutzt hat es nix. Ich weiß nicht, wie sie es geschafft hat, die Wiesbadener Ärzte davon zu überzeugen, aber ich kann dir als Biologin nur raten: lass die Finger davon.

Und wie ich meine Schilbi kenne, wird sie dir das gleiche erzählen ;-) Schönen Gruß von mir, sie weiß schon, wer ich bin!

Hallo Katzi,
genau bin bei Frau Schilbertz. ich werde sie mal danach fragen und schauen was sie dazu sagt.
vielen Dank für deine ausführliche Erklärung. hört sich an wie Teufelszeug... habe im internet nur subjektive Erfahrungsberichte gefunden auch auf wunschkinder.de... irgendwo waren sich fallberichte von Dr. Würfel... tja es ist echt schwierig es gibt so viele methoden und Möglichkeiten. ich versuche mir im voraus immer Viel durchzulesen aber als Laie Alles zu verstehen ist schwierig. ich bekomme aktuell ja Privigen... und dabei werde ich vorerst bleiben...

danke für deine ausführliche Antwort und Gratulation zur Schwangerschaft. .. ich hoffe ich darf mich auch bald endlich kugeln...

grüße Thodine