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"Babyblues" nach erfolgloser ICSI?

Verfasst: 19.08.2017, 06:50
von Bäuchlein
Ein liebes Hallo in die Runde,
mein Mann und ich sind seit Januar 17 in Behandlung in Wiesbaden und hatten im Juli unsere este ICSI, Transfer war am 29.07.
Leider erfolglos.
Natürlich waren wir erst mal sehr traurig weil wir auch völlig optimistisch an die Sache ran gegangen sind, doch jetzt ist mein Problem, dass ich wie in einem Depriloch gefangen sitze...
Ich bin eigentlich zuversichtlich, dass es dann eben beim nächsten Versuch klappt und trotzdem bin ich so nah am Wasser gebaut und fange bei den banalsten Dingen in meiner Umgebung das Weinen an :roll:
Während der Behandlung und des Spritzens war ich wie euphorisiert...ich hab mich voller Energie und natürlich auch richtig schwanger gefühlt...jetzt bin ich dauerhaft richtig erschöpft und völlig sentimental.
Kann das an der abrupten Hormonänderung liegen? Anders kann ich es mir nicht erklären...
Ging/geht es jemandem vielleicht genauso?

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir teilen würdet...

Liebe Grüße, ein schniefendes Heufchen Elend :lol:

Re: "Babyblues" nach erfolgloser ICSI?

Verfasst: 19.08.2017, 09:12
von Knutschkugel26
Hallo Bäuchlein,

ich glaube es geht hier vielen so. Mir auch. Man hofft ja immer, dass es klappt und wenn es dann nicht klappt, ist man sehr enttäuscht. Die Hormone tun ihr übriges. Das man sich während der Behandlung immer so schwanger fühlt, ost ja auch doppelt gemein.

Mir hat es immer geholfen mich auf den nächsten Versuch zu konzentrieren und nich so gut es eben geht mit Arbeit abzulenken.

LG
Knutschkugel

Re: "Babyblues" nach erfolgloser ICSI?

Verfasst: 19.08.2017, 11:25
von Phoenix
Hallo Bäuchlein,
ich weiß genau wie du dich fühlst.
Hinter mir sind 5 Versuchen, Überstimulation, 4 Kryo mit Blastos, viele gute Eizellen und 2 IVF sind erfolglos. Seit Mai 2016 bin ich in Kiwu Düsseldorf, jeden Monat ohne Pause fahre ich nach Düsseldorf. (ich will nicht Zeit verlieren). Ich bin psychisch am ende, aber ich gehe weiter, weil ich sicher bin, dass ich schwanger werde. Heute mein HCG war wieder negativ, viele Mühe, Geld, Psychische Belastung... Über den Erfolg der Kinderwunschbehandlung entscheiden viele Faktoren. Jede von uns hat eigenen Weg um Mutter zu sein, ob einfach wird oder schwer, niemand weiss das, aber mach weiter ohne schlechte Gedanken.

LG Tanja

Re: "Babyblues" nach erfolgloser ICSI?

Verfasst: 20.08.2017, 16:26
von Bäuchlein
Hallo Knutschkugel, hallo Tanja,
danke für eure lieben Antworten. Es hilft wirklich, sich nicht so alleine damit zu fühlen. Mein Mann und ich haben uns darauf geeinigt, mit niemandem darüber zu sprechen, was wir gerade durchmachen...nicht weil es uns unangenehm ist (wobei, ihm glaube ich schon ein bisschen, obwohl es bei uns an uns beiden hängt...er hat zu wenig fitte Schwimmerlein und mein Gehirn kommuniziert nicht mit meinem Unterleib) Aber wir möchten uns einfach den noch zusätzlichen Druck von außen ersparen. Die Fragen, die erwartungsvollen Blicke auf meinen Bauch etc.
Aber dadurch ist man halt auch oft so ein bisschen alleine mit seinen Gedanken.

Aber wenn ich mir deine Geschichte durchlese, liebe Tanja, tut es mir fast Leid, dass ich nach einem Versuch von 'Deprilöchern' spreche...ich drücke dir unendlich die Daumen, dass dein Wunsch in Erfüllung geht und sich dein tapferes Durchhalten und Kämpfen auszahlt...

Liebe Grüße
Bäuchlein (hoffentlich ganz ganz bald) :)

Re: "Babyblues" nach erfolgloser ICSI?

Verfasst: 21.08.2017, 10:44
von Makaha
Hallo Bäuchlein,
Ich kann soooo mit dir fühlen! Bei mir kam das Depriloch erst nach meiner 2. erfolglosen Icsi und ich erinnere mich noch so gut daran! Auf einmal war es da, dieses Gefühl und dieses Loch. Ich habe mich dann immer mehr zurückgezogen und war nur noch schlapp. Dann habe ich (weil ich einen Reizmagen habe, welcher immer mitreagiert) Bauchschmerzen bekommen und konnte nichts mehr essen.
Mein Mann und ich haben uns dann ein Glück relativ schnell Psychologische Hilfe gesucht unf ich bin seit 1nem Jahr nun erfolgreich in einer ganz normalen Psychotherapie. Hört sich erstmal total krass an, aber ich finde es schade, dass es so verpöhnt ist! Im Grunde ist es einfach ein ganz normaler Weg um mit seinen Problemen besser umzugehen. Ich habe das vor meinem Umfeld auch nicht verheimlicht und bin nun erstaunt wie viele sich mir mittlerweile anvertraut haben (weil sie ebenfalls ähnliches durchmachten.). Nun kann ich so viel besser (hoffe ich wenigstens ;-)) mot alldem umgehen. Ich denke auch, dass die Seele und der Geist gesund sein müssen um das alles durchzustehen und mir hat diese Hilfe so unglaublich gut getan! Da es von der Krankenkasse bezahlt wird, hatte ich da auch gar keine Scheu. Es ist keine leichte Last die wir mit unserem unerfüllten Kinderwunsch tragen müssen!

Ich wünsche dir und deinem Mann nur das Beste und hoffe es geht dir bald besser!
Liebe Grüße