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Petition kiwu

Verfasst: 17.10.2018, 03:00
von Mausi4
Katharina Jozefak hat diese Petition an jens.spahn@bundestag.de und an 28 mehr gestartet.



https://www.change.org/p/jens-spahn-bun ... grundrecht


Bitte macht mit

Kinder zu bekommen und damit Leben zu schenken ist für die meisten Menschen ein natürlicher Bestandteil ihres Lebensweges.
Was passiert aber, wenn sich der Kinderwunsch nicht auf dem normalen Weg erfüllen lässt?
Unfruchtbarkeit ist ein immer größer werdendes Problem in Deutschland, das nicht mehr nur eine kleine Splittergruppe der Gesellschaft betrifft.
Momentan geht man davon aus, dass mindestens 15% der Paare (etwa 1,4 Millionen Menschen) nicht ohne ärztliche Hilfe schwanger werden können...Tendenz steigend.
Die dann notwendigen Verfahren der künstlichen Befruchtung - die mit Hormongaben, Eingriffen und einer unglaublichen psychischen Belastung einhergehen - strapazieren die Paare meist bis an die Grenze des Erträglichen.
Doch neben den körperlichen und seelischen Auswirkungen der künstlichen Befruchtung, gibt es auch noch das Problem der Finanzierung.
Momentan hängt es in großem Maße vom Geldbeutel der Paare ab, ob sich die Sehnsucht nach einem gemeinsamen Kind mit Hilfe der Reproduktionsmedizin erfüllen lässt.
Dabei ist die Ausgestaltung der Kostenübernahme von reproduktionsmedizinischen Maßnahmen in größtem Maße ungerecht:
Patientenpaare, die privat versichert sind bekommen 100% der Behandlungskosten erstattet und das so lange wie es eine Chance von mehr als 15% auf Erfolg gibt.
(Allerdings gibt es heute auch schon private Krankenversicherungen, die die Leistungen im Bereich der Reproduktionsmedizin stark einschränken. Wenn nicht beide Partner privat versichert sind, kann es im schlimmsten Fall sogar passieren, das gar keine Kosten übernommen werden.)
Im Normalfall sieht es für gesetzlich versicherte Paare aber schlechter aus:
Sie müssen 50% der Behandlungskosten selbst tragen und das kann bei einer IVF oder ICSI-Behandlung (beides sind Standard-Kinderwunschbehandlungen) schnell einen Eigenanteil von 2000€ bedeuten.
Darüberhinaus werden maximal 3 Behandlungen bezuschusst und dann muss das gesetzlich versicherte Paar die gesamten Kosten selbst tragen.
Die Altersgrenzen liegen bei unter 25 Jahren und über 40 Jahren und sind heute längst überholt.
Das Paar muss verheiratet sein.
Diese Grenzen führen dazu, dass der Kinderwunsch oftmals aus finanziellen Gründen aufgegeben werden muss.
Die Gründe für die Ungleichbehandlung privat und gesetzlich versicherter Paare liegen in der Einschätzung, ob Unfruchtbarkeit eine Krankheit ist.
Mit einer Gesetzesnovelle im Jahr 2004 wurde dabei festgelegt, dass Unfruchtbarkeit keine Krankheit sondern ein "Versicherungsfall anderer Art" ist.
Damit wurde die Einschränkung der Kostenübernahme für die Maßnahmen der künstlichen Befruchtung ermöglicht (vor 2004 wurde auch von den gesetzlichen Krankenkasse 100% der Kosten für 4 Versuche übernommen).
Wir fordern:
Unfruchtbarkeit muss wieder als Krankheit anerkannt werden.
Alle Paare, unabhängig ob sie gesetzlich versichert, privat versichert oder sogenannte “Mischfälle” (GKV und PKV) sind, sollten mindestens 4 IVF- oder ICSI Behandlungszyklen zu 100% bezahlt bekommen!
Die Altersgrenzen der gesetzlichen Krankenversicherung sollten aufgehoben werden und die Kostenübernahme sollte sich (wie bei der privaten Krankenversicherung) nach den Erfolgschancen richten.
Unverheirateten Paaren sollten die gleichen Leistungen zustehen wie verheirateten Paaren.
Unser Ziel ist es in den nächsten 4 Wochen 50.000 Unterschriften zu sammeln.
In diesem Fall können wir die Petition für den Deutschen Bundestag gleich im Anschluss in Angriff nehmen.
Wenn wir es schaffen auch dort 50.000 Unterschriften in 4 Wochen zu sammeln erreichen wird das Quorum und wir bekommen die Chance unser Anliegen mit den Abgeordneten in einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages zu diskutieren.