Patientenaustausch

Hallo zusammen,

bislang war ich immer eine stille Leserin. Seit April sind wir in Wiesbaden. Das Spermiogram meines Mannes sieht nicht so gut aus. Uns blieb nur die Icsi. Ich bin 31 und mein Mann 34, bei mir ist alles in Ordnung. Eigentlich bin ich ganz positiv an die Sache rangegangen. Es ist auch alles so perfekt gelaufen. 6 Eier, 4 befruchtet, dann haben wir uns auch entschlossen drei Blastozysten einzusetzen. Die Schleimhaut war super dick, ich hatte sogar eine leichte ÜS, was ja beimTranfser nicht unbedingt schlecht sein soll. Am Samstag habe ich einen Pipitest gemacht, positiv, am Sonntag war nur noch ein ganz leichter Strich zu sehen...und gestern bekam ich meine Periode.

Ich hätte morgen BT gehabt, habe diesen bereits abgesagt. Ich war die ganze Zeit so positiv und nun fällt alles über mir zusammen. Ich verliere den Glauben und auch die Hoffnung und überlege, ob wir nicht direkt uns zu einer Adoption im Ausland entschliessen sollten. Ich weiss nicht, wie ich das psychisch überstehen soll. Wie macht ihr das? Mein Leben dreht sich gerade nur noch um`s Kinder bekommen...und ich komme aus diesem Kreisel nicht raus. Wenn ich mir anschaue, wie viele weitaus dramatischere Schicksale es gibt.....wie steht ihr das durch?

Lohnt sich eine zweite Icsi überhaupt? Wenn doch nun alles so gut verlaufen ist, warum soll es beim nächsten Mal klappen?

Viele Grüße

Liebe Katti,

es tut mir sehr leid, dass deine ICSI negativ war. Ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen, meine erste ICSI im März war auch negativ.

Ich habe jetzt 3 Zyklen Pause gemacht und starte im gerade begonnenen Zyklus in die erste Kryo, da wir das Glück hatten, 3 Eisbärchen zu haben.
Bei einer ICSI hat man ca. 30-40% Chance auf eine Schwangerschaft. Auch wenn bei beiden alles in Ordnung ist und man mit ganz normalem Sex zum richtigen Zeitpunkt schwanger werden will, hat man pro Zyklus nur 25% Chance.
Ich werde auf jeden Fall mehrere Versuche durchstehen und hoffen, dass wir das Glück haben ein gemeinsames Kind zu bekommen. Danach stünde auch den Weg der Adoption für uns offen.. Wir sind beide 34 und auch wenn eine ICSI unheimlich belastend ist (physisch & psychisch), werden wir diesen steinigen Weg weiter gehen.

Ich wünsche Euch, dass auch ihr euren Weg gut finden könnt, welcher auch eurer sein mag.

Liebe Grüße & viel Kraft für euch!!

Tevi

Danke für deine Antwort. Man hofft bis zur letzten Minute und dann ist da auf einmal das große WARUM. Und keiner kann einem eine Antwort geben. Aber du hast vollkommen recht, es geht weiter und man muss diesen steinigen Weg gehen.

Ich brauche nun einfach ein wenig Zeit um mich zu sammeln, neuen Mut zu fassen und wieder mit viel Kraft an die Sache ranzugehen.

Ich wünsche dir ganz viel Glück und werde deinen Verlauf mit Sicherheit weiter verfolgen!

Liebe Grüße....

Liebe Katti,

es tut mir sehr leid für dich!!

Auch ich habe bereits die gleiche Erfahrung machen müssen.
Es ist einfach echt furchtbar. Man vergisst Zeit und Raum und weiß eigentlich nicht wohin mit seinen Gefühlen. Ich habe mich auch als "Frau'" total schlecht gefühlt. Warum können andere eins nach dem anderen bekommen und bei mir will es einfach nicht funktionieren??? Dieser Zustand hat ca. 3-4 Tage angehalten. Aber man muss die Traurigkeit auch zulassen. Erst wenn man komplett abgeschlossen hat, kann man wieder neuen Mut und Kraft sammeln. Ich habe mir dafür auch 3 Zyklen Zeit gelassen und das war auch ok so. Ehrlich gesagt habe ich immer noch etwas Angst vor einem erneuten negativem Ergebnis. Ich schätze mich eigentlich schon als sehr starke Persönlichkeit ein, aber dieses Thema haut einen doch dann echt mal um.
Ich hatte im Februar den Fehler begangen in meiner Euphorie es allen meinen Freunden und Eltern und Geschwistern zu erzählen. Natürlich wollten sie dann auch das Ergebnis wissen und das hat mich dann jedes Mal wieder runter gezogen, wenn ich die Negativ-Meldung mitteilen musste. Dieses Mal läuft es anders. Es weiß eigentlich nur meine Mutter Bescheid. Wir telefonieren jeden Tag (sie ist leider 500km weit weg ) und ich kann ihr das einfach nicht verheimlichen. Aber das ist auch gut so.
Wir werden auch alle Möglichkeiten ausschöpfen. Im Moment klammere ich mich an den Strohhalm, dass durchschnittlich jeder 3. Versuch von Erfolg gekrönt ist. Aber wenn es irgendwann soweit ist, dass uns klar werden muss, das es nicht mit einem eigenem Kind klappt, werden wir auch eine Adoption in Betracht ziehen. Allerdings kann ich mich gedanklich noch nicht mit diesem Thema auseinandersetzen. Das fühlt sich für mich noch nicht gut an. Erst muss eins abgeschlossen sein.

Ich wünsche dir von Herzen, dass es dir bald wieder besser geht und ihr mit neuem Mut weiter machen könnt!!

GLG Jana

Hallo Jana,

mittlerweile sehe ich wirklich wieder Licht am Horizont. Ich würde mich auch als starke Person mit sehr viel Kraft einschätzen; aber das hat mich ganz schön aus der Bahn geworfen. Vielleicht sind wir auch zu optimistisch an die Sache rangegangen. Ich habe es auch meinem näheren Umfeld erzählt. Mir tut es auch gut mit Freunden und Familie drüber zu sprechen. Natürlich kann das keiner so wirklich nachvollziehen und Sprüche wie: "Das klappt doch beim ersten Mal....bei uns wurden alle gleich schanger" und "und dann funktioniert es bestimmt danach nochmal auf dem normalem Weg" nerven micht total. Aber ich glaube wirklich, dass man es nur nachempfinden kann, wenn man die Situation selber erlebt. Aus diesem Grund schreibe ich hier auch...und hätte das vor Monaten nie für möglich gehalten. Aber es tut mir gut mich mit Gleichgesinnten auszutauschen, gegenseitig zu trösten und wieder Mut zu machen.

Ich werde mich nun einer GS unterziehen. Es wird zwar vermutet, dass dort nichts gefunden wird; aber ich möchte es. Und dann gehts im August weiter.

Da Freunde von uns adoptiert haben, habe ich mich schön länger mit dem Gedanken auseinandergesetzt und kann es mir durchaus vorstellen. Für mich ist klar, auch wenn ich natürlich hoffe ein leibliches Kind zur welt zu bringen, dass ich auch ein Kind adoptieren werde. Aber auch dies kostet viel Zeit und viel Kraft. Das sind wohl auch die beiden Schlagwörter die wir alle brauchen. ...Zeit und Kraft.

...und das wünsche ich dir natürlich...

Alles Gute...

Hallo Katti,
ich kann Deine Gefühle gut verstehen, alles läuft soweit super und dann doch nicht schwanger.
Ich hatte meine 1. Icsi im Januar nachden wir letztes Jahr 6x neg. Inseminationen hinter uns hatten.
Die erste Icsi fiel dann auch negativ aus, 2 schöne Blastos, alles soweit optimal und dann die Periode pünktlich zum Bluttest. Auch mein erster Gedanke war, das wird wohl nichts mehr. Nach 2 Wochen haben wir aber beschlossen alle Chancen zu nutzen.
2. Icsi im April mit 3 Blastos, BT positiv. US ergab sogar Zwillinge, einer leider da schon recht klein trotz schlagender Herzchen. Mittlerweile bn ich glücklich mt "Einem" in der 13. Woche schwanger und kann nur allen wünschen durchzuhalten, es kann klappen!!
Ich drücke allen in der nächsten Warteschleifer ganz fest die Daumen, all das Hibbeln ist es wert. Mir hat beim Zweiten Mal sehr geholfen, dass ich mich im Verleich zum Ersten Mal wesentlich mehr entspannen und die Tatsache, dass wir wohl nur so schwanger werden als normal hinnehmen konnte. Das erste Mal wußte ich nicht, was mich erwartet bzw. war recht frustiert nur "so" schwanger werden zu können und ich habe die Sache noch sehr verkrampft genommen.
Drücke Euch allen ganz fest die Daumen
Summer

Hallo Katti,

ich möchte mich gerne den Mädels vor mir anschließen. Nach dem ersten Versuch sollte man nicht verzweifeln. Diese "blöde" Statistik besagt leider, dass man im Schnitt 3 Versuche braucht. So war es auch bei uns, nach der dritten ICSI endlich schwanger, obwohl auch bei den beiden ersten Versuchen alles perfekt zu sein schien. Mein Sohn ist jetzt 1,5 Jahre alt und wir wünschen uns ein Geschwisterchen. Zwei erfolglose Versuche liegen hinter uns und ich werde im August den dritten Versuch starten. Auch diesmal sah es bei den beiden ersten Versuchen schon super aus. Ich hinterfrage die gescheiterten Versuche allerdings nicht. Natürlich weiß ich nicht wie es wird wenn es nicht bei den nächsten Versuchen klappt. Ist ja irgendwann auch eine finanzielle Geschichte. Aber Du solltest nach einem Fehlversuch nicht aufgeben. Das ist noch kein Grund zum verzweifeln. Ich kann Dich natürlich gut verstehen. Nachdem uns gesagt wurde woran es liegt (schlechte Spermienqualität), man uns aber mit der ICSI helfen kann - bin ich auch davon ausgegangen, dass ich nun in Kürze schwanger bin. Ich dachte mir die machen das schon. Haben sie ja auch. Aber ein Jahr hat es dann doch gedauert, so viel Geduld mußte ich noch haben. Dr. Hahn hatte das übrigens vorhergesehen. ) Aber was ist im nachhinein schon ein blödes Jahr??? Nach etlichen Jahren vergeblichen Bemühungen auf natürlichem Wege!!! Also laß den Kopf nicht hängen und gib Deinen bzw. gebt Euren Traum von einem eigenen Kind nicht so schnell auf.

Ganz liebe Grüße, Mona

Hallo Kati,

ich bin auch schon ganz aufgeregt. Ich hatte heute die Punktion für die Icsi und werde wohl am Mittwoch 2 Eizellen eingesetzt bekommen.
Ich bin 28 und bei mir ist alles okay. Mein Mann hatte sich in erster Ehe sterilisieren lassen, daher kommen icht genügend bewegliche Spermien durch die Narbe nach dem Wiederherstellen.
Deshalb waren wir in WI. Jetzt bin ich schon ganz gespannt, ob sich ein oder zwei Eier einnisten und auch da bleiben.
Ich hoffe, dass alles gut läuft und ich dann in ca. 2 Wochen mit einem Ei schwanger sein werde.
Zwillinge möchte ich ehrlich gesagt nicht bekommen, aber Dr. Hahn riet zum Einsetzten von 2 um die Chancen zu erhöhen.
Jetzt hoffe ich von ganzem Herzen, dass es am Mittwoch beim Einsetzen klappt und wir dann nächstes Jahr Eltern werden.
Wir haben uns als Limit 3 ICSIs gesetzt. Wenn es dann nicht klappt, werden wir kein gemeinsames Kind haben. Adoption von einem fremden Kind ist für uns beide kein Thema. Mein Mann hat aus erster Ehe 3 große Kinder. Ich möchte nur ein eigenes aufziehen. Wenn es also nach 3 Mal nicht klappt, werde ich weiterhin vollzeit arbeiten und Karriere im Job machen.
Aber ich bin guter Hoffnung, dass er klappt ! Hoffentlich dieses Mal schon. Ich möchte die ganze Aktion mit der Kryo nicht machen. Nur, wenn es diesmal nicht klappt. Mir wurden bei der Punktion 15 Eizellen entnommen. Ich denke ja, dass da ein gutes dabei sein wird.