Patientenaustausch

nachdem wir einen vergeblichen icsi-versuch hinter uns hatten, haben wir 5 jahre gewartet, ehe wir uns zu einem neuen versuch entschließen konnten. diesmal ging alles gut und im november erfuhr ich: ich war schwanger!!! aber in der 11 ssw hatte ich plötzlich eine fehlgeburt, die mich schrecklich mitgenommen hat! jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich mich nochmal trauen soll... ich bin schon 38 und auf einmal sehr verunsichert. dieses erlebnis der fehlgeburt war wirklich schlimm. hat jemand einen rat für mich?

Hallo Julia,

Du stellst uns aber eine sehr, sehr schwierige Frage.
Erst einmal eine Frage an Dich: Warum hast Du denn 5 Jahre bis zur zweiten ICSI vergehen lassen? War das negative Ergebnis so schwer zu verkraften?
Also ich kann Dir ja einfach mal meine Sicht der Dinge schreiben, wobei ich ein ziemlich sachlicher Mensch bin und ich damit hoffentlich Deine Gefühle nicht verletze.
1. Zu alt bist Du mit 38 dann, wenn Du Dir ein Baby wirklich nicht mehr vorstellen kannst. Ansonsten finde ich dass rein gar nichts dagegen spricht.
2. Es gibt aus biologischer Sicht gewisse Wahrscheinlichkeiten mit denen Du mit 38 Jahren und einer eventuellen Erkrankung mit einer ICSI schwanger wirst. Wenn man in der Lage ist sich mit dieser Zahl auseinander zu setzen, kann man einen Misserfolg auch besser verkraften. Dann weiss man vielleicht auch, dass man sich durchaus mehrere Versuche gönnen kann.
3. Deine Fehlgeburt tut mir wirklich sehr, sehr leid.
Ich war schon bei meiner ersten IVF vor drei Jahren ein wenig in Foren unterwegs. Dabei hab ich festgestellt, dass es natürlich recht viele Frauen mit einer Fehlgeburt gibt. Für die einen ist es wichtig die Sache erst einmal zu verarbeiten, die anderen verarbeiten die FG durch den nächsten Versuch. Vielleicht versuchst Du herauszukriegen, wie Du damit umgehen möchtest. Und dann muss man natürlich auch wissen, ob alles nicht zu belastend wird. Kannst Du nicht versuchen mit ein wenig Freude an einen nächsten Versuch zu gehen?
Zudem gibt es natürlich die Möglichkeit sich helfen zu lassen. Es gibt einige Stellen an die man sich wenden kann, wenn man Hilfe benötigt eine Fehlgeburt zu verarbeiten.
Das war alles sehr theoretisch, aber vielleicht waren ja ein paar Denkanstösse dabei.
LG Christiane