Ich brauche mal dringend eure Gedanken...

[sosehrdabei]

ich versuche es aber trotzdem erst einmal mit ......think blue....... ihr seit wundervoll....

[Tigerbär]

@sosehr dabei
genau mach das wünsche dir viel erfolg meine liebe

[Tani]

Ihr Lieben Mädels,

ihr könnt euch nicht vorstellen, wiiie viel mir eure tollen, wunderbaren Beiträge hier bedeuten !
Danke, danke, danke !
Es zeigt mir, dass es richtig war und ist, genau HIER mein Dilemma gepostet zu haben.
Vielen Dank auch für die Ehrlichkeit, ihr habt mich mit euren Gedanken und Ratschlägen einen riesen Schritt weiter gerbacht, das habe ich so nicht erwartet.

Ich habe am Wochenende kaum geschlafen, habe gegrübelt, hin-und herüberlegt, gezweifelt, gebangt, geheult, ganz gegen meine "Natur" sogar körperlich mit Kopfweh und Durchfall reagiert. Kurzum: mir ging es sch..., um ehrlich zu sein.

Ihr habt mir hier im wesentlichen geraten, im Moment KEINE weitere ICSI zu machen.
Und so habe ich auch entschieden.
Ich habe diesen Zyklus sausen lassen und will, werde und muss mir die Zeit nehmen, mir klarer zu werden, was meine Zukunft für mich bringen soll.
Im Moment bin ich einfach nicht mehr überzeugt, ob ich wirklich einen tief aus dem Herzen empfundenen Kinderwunsch habe oder ob ich vielmehr es einfach als eine Art "scheitern" im gesellschaftlichen Leben ansehen würde, keine Kinder zu haben.
Im Moment fühle ich, dass eher letzteres der Fall wäre.
Ich spüre, dass ich irgendwie das Gefühl habe, wenn ich jetzt aufhöre, nicht "abgeliefert" zu haben, irdenwie versagt zu haben.
Der tief im Herzen empfundene Wunsch, ein Kind zu bekommen, ist darüber irgendwie stark zurückgedrängt worden. Vielleicht in der erforderlichen Form schon gar nicht mehr vorhanden, fürchte ich.

Mein Mann sagte am Samstag, ich solle alles so entscheiden, wie es mir gut tut - er macht quasi alles mit.
Ich habe das schon oft als Desinteresse gewertet, aber, als ich bemerkt, dass es anderen Frauen fast genauso geht, habe ich mir gesagt, dass mein Mann halt einfach so, wie es ist, mit mir glücklich ist - egal, ob mit oder ohne Kind.
Viel schlimmer wäre es ja, wenn mein Mann mich auch noch in die eine oder andere Richtung unter Druck setzen würde.

Ich werde mir jetzt die Zeit nehmen, mir darüber klar zu werden, ob und wie es weitergeht.
Alte Eltern wären wir eh, da kommt es auf ein paar Monate auch nicht an, da habt ihr völlig recht.

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir hier weiter im Austausch bleiben könnten, denn so eine Entscheidungsfindung, wie sie bei mir gerade ansteht, ist ja ein längerer Prozess, der nicht von heute auf morgen abgeschlossen sind.

Deswegen freue ich mich weiterhin über jeden eurer Beiträge.

Wirklich, ich habe das, was ihr geschrieben habt, als ausserordentlich hilfreich empfunden. Eure Beiträge sind Balsam für meine im Moment echt leicht lädierte Seele!
Das war und ist ganz toll von euch! DANKE !

LG, Tani

[Blue_Muli]

Richtig so. Fein gemacht Wie du sagst, die jüngsten Eltern würdet ihr eh nicht sein. Da kommt es auf den ein oder anderen Monat wirklich nicht an.

[Tani]

Danke, blue

[Blue_Muli]

Vielleicht findest du ja in den nächsten Wochen die Antwort, ob du wirklich ein Kind haben möchtest. Obwohl ich ja auch nicht wirklich weiß, ob es die tatsächlich gibt. Ich hab die Momente, an denen ich mir sicher bin, dass kein Kind zu haben, für mich das Beste ist. Z.B. dann, wenn ich mit Hausputz fertig bin oder mit bügeln. Da bin ich immer erleichtert, dass ich nur den Dreck von zwei Personen wegmachen muss. Und wenn ich dann daran denke, dass ich bei so einer ICSI auch einen Doppelpack aufgebrummt bekomme, wird mir ganz schlecht Aber es gibt auch Momente, in denen ich mir ein Kind sehr gut vorstellen kann. Und tatsächlich, so ganz vereinzelt, verliert auch manchmal der von mir so gefürchtete Doppelschlag seinen Schrecken und ich könnte es mir durchaus vorstellen. Was sagt uns das nun ???? Hmm, keine Ahnung Vielleicht einfach, dass ich mit allem zurecht käme Tja, wir werden sehen. Ich sag mir immer, die Chance, dass ich mein Leben so behalte wie es ist, ist ja statistisch gesehen am höchsten. Also kann ich mich doch auch in die nächste ICSI stürzen, ohne mir da groß Gedanken zu machen. Und ich brauch es später nicht zu bereuen, nicht doch alles versucht zu haben. Und sollte es wider Erwarten doch klappen. Naja, ich denke schon, dass wir damit zurecht kämen. Das Leben wäre halt anders als zuvor, aber vielleicht genauso schön Und ich glaube, so richtig bereut, sich für Kinder entschieden zu haben, haben es sicher die wenigstens. Und ich glaube nicht, dass wir dazu gehören würden

[Tani]

Ja, Blue, so ähnlich denke ich ja auch.
Was mich aber erschreckt, ist die Tatsache, dass ich jetzt auf einmal (das war bei den anderen Versuchen nämlich nicht so ), bemerke, dass ich gar nicht mehr weiss, ob mich ein "Positiv" wirklich erfreuen oder vielmehr sogar schockieren würde.
Ich bin im Moment irgendwie maximal verwirrt und weiss einfach gar NICHTS mehr.
Eine wirklich saublöde Situation ist das.

Wenn ich mir das Leben mit Kind vorstelle, dann ist das IM MOMENT ( das kann sich aber auch wieder ändern) einfach eine nicht mehr ausschließlich schöne Vorstellung für mich.
Früher war es das eher...
Die Gedanken, die mich in Richtung "pro Kind" tendieren lassen, sind im Moment eher rational ( z.B., dann bist du im Alter nicht alleine, dann hast du deine Eltern nicht enttäuscht, dann kannst du beweisen, dass du eine "vollwertige" Frau bist etc. etc.) und kommen nicht mehr so wirklich als "Herzenswunsch" daher.
Allerdings stimmt es, dass man nie von Eltern hört, dass sie es jemals wirklich bereut hätten, Kinder bekommen zu haben.
Andererseits ist ja dann auch nichts mehr umkehrbar und wer würde schon offen und ehrlich zugeben, dass er es bereut, zumal man die eigenen Kinder im Idealfall ja auch liebt.

Während ich bei meinen ersten drei Versuchen mit Feuereifer dabei war und seeehr gehofft habe, dass es klappt, fange ich jetzt an, mir vorzustellen, wie ich mit Kind meinem alten, selbstbestimmten, freien Leben hinterhertrauere. Das kam ganz plötzlich und ich kann auch nicht sagen, warum oder wodurch.
Auf einmal waren diese doofen Zweifel einfach da und hängen jetzt wie eine fette schwarze Wolke über mir.

Dass ich mir die Zeit gebe, mir über meine wahren Wünsche und Gefühle klar zu werden, beruhigt mich auch nicht wirklich, denn ich möchte einfach irgendwann das Thema für mich abschliessen können.
Ob nun in die eine oder andere Richtung.
Aber dieses nicht wissen, ob oder ob nicht, dass geht mir im Moment schon gewaltig an die Substanz...

Meine Gedanken kreisen im Moment ausschliesslich um das Thema. Echt unangenehm.

Und dann ist auch noch Montag

[silke69]

Liebe Tana/Tani,

ich habe gerade erst den Thread gelesen und denke auch, dass es richtig war, auf Dein Bauchgefühl zu hören, was diesen Zyklus angeht. Es läuft Dir nichts weg und mit den Gedanken, die Dich gerade umtreiben, wäre ein Start sicher keine gute Idee gewesen.

Die anderen Mädels haben Dir ja schon ganz viel Hilfreiches dazu geschreiben, mir ist nur gerade beim Lesen noch ein Vorschlag gekommen: Lass die ganze Angst und den Widerwillen wegen eines neuen Versuchs doch einfach mal beiseite und denke in Ruhe darüber nach, wie Du Dir Dein Leben in fünf Jahren, mit 50 Jahren, mit 60, mit 70 vorstellst. Welche Bilder kommen da? Was siehst Du, was spürst Du, was fühlst Du?

Bei mir ist es so, dass ich bei diesen Bildern immer eine Familie sehe, einen Tisch, an dem nicht nur mein Mann und ich allein sitzen. Urlaube mit Sandburgenbauen am Strand, Schulabschlussfeiern male ich mir schon aus, Enkelkinder, die irgendwann dazu kommen. Das ist so stark, dass ich noch immer die Behandlungen nicht aufgeben kann und will. Bei mir gibts einfach kein Bild ohne Kinder, ohne Famile. Insofern denke ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und hoffe, dass es doch noch klappt.

Wie sehr diese Bilder bei mir im Unterbewusstsein immer da waren, war mir selbst lange nicht klar. Es gab Zeiten, da habe ich gesagt, wenn es mit Kindern nichts wird, ist es auch nicht schlimm. Doch in der Zeit, nachdem wir erfahren hatten, dass es bei uns auf natürlichem Wege niemals klappen kann und es auch sonst nicht so toll aussieht, da waren die Bilder sofort da, wie ein Flash. Und ich habe erst da so richtig wahrgenommen, dass ich das mit der Familie schon immer im Hinterkopf mitgedacht hatte, ohne es wirklich zu merken. Ob beim Autokauf (wir fahren schon ewig Kombi) oder bei der Frage, welche Wohnung wir mieten (immer war sie irgendwie kindgerecht).

Aber vielleicht sehen Deine Bilder ganz anders aus, vielleicht kannst Du Dir mehr Lebensvarianten als ich vorstellen, sind Deine Bilder manchmal mit Familie und manchmal ohne - ich glaube, es ist ganz sinnvoll, mal über die Behandlungen hinaus zu denken. Auch wenn die Realität uns oft einen Strich durch alles macht, kann es sicher nicht schaden, sich mal in Zukunftsträume zu verlieren und zu spüren, was sich gut und richtig anfühlt.

Ich hoffe, Du findest bald Frieden - bei mir war er zwischen den Versuchen auch immer da, aber nur, weil am Horizont die Hoffnung war, es klappt schon noch.

Alles Gute für die Zukunft
Silke

[Tani]

Ach, Silke, das war auch eine ganz wunderbare Antwort von dir - vielen Dank dafür.

Ich versuche auch permanent in den letzten Tagen, mir die Frage zu beantworten: wie sehe ich meine Zukunft ? Welche Visionen und Vorstellungen habe ich von ihr ?
Und was das wirklich schlimme ist: ich kann mir diese Frage im Moment selbst nicht (mehr) beantworten.
Ich kann keine Bilder mehr erzeugen in meinem Kopf.
Ich finde im Moment beide Varianten, nämlich sowohl die mit als auch die ohne Kind, irgendwie nicht schön.
Das finde ich ja gerade das Furchtbare. Dass mir BEIDES im Moment irgendwie Angst und Unbehagen macht.

Das ist doch nicht mehr normal, denke ich mir. Ich muss doch wissen, was ich will.
Aber muss ich das wirklich ?
Ich dachte immer, ich wüsste es. Aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher.

Im Moment gibt es für mich nur einen Ausweg: ich MUSS die Zeit für mich arbeiten lassen, d.h. ich muss solange warten, bis ich mir in die eine oder andere Richtung wieder sicherer bin.
Diese VÖLLIGE Verunsicherung, die ich gerade mit mir rumtrage, ist sicher keine gute Voraussetzung für einen neuen Start.

Wenn ich nicht 40, sondern 35 wäre, würde ich das ja auch alles etwas lockerer sehen, aber irgendwie sitzt mir halt schon die Zeit im Nacken ...
In solch einer schwierigen Situation wie im Moment habe ich mich schon lange nicht befunden.

Allerdings habe ich noch nie gut Entscheidungen treffen können. Das ist ein großes charakterliches Manko bei mir.
Irgendwie lasse ich bei wichtigen Entscheidungen schon immer gerne die Zeit für mich arbeiten und hoffe, dass sich alles auf seine Weise von selbst regelt.

Ich fürchte nur, das wird hier nicht klappen...

[Blue_Muli]

Du kannst dir ein Leben mit und ohne Kind nicht vorstellen? Dann hab ich die ultimative Lösung für dich: Du brauchst einen Hund

[Tani]

Blue, die Idee mit dem Hund ist nicht die schlechteste, ich liebe Hunde !

[Blue_Muli]

Ach wie schön. Problem gelöst. Geht manchmal so schnell

[Tante S.]

Mädels, dieser Thread ist einfach herrlich!

Es tut soooo gut zu lesen, dass es anderen genauso geht: Ein Leben mit Kind wäre fein, ist aber kein zwingendes Muß. Man unternimmt halt möglichst alles, was geht, aber wenn es dann nicht sein soll, kann man damit auch irgendwie leben, auch wenn es natürlich erstmal traurig ist.
Diesen Thread werde ich in den nächsten Monaten bestimmt noch öfter herauskramen, wenn ich mal wieder in einer Krise stecke

[Blue_Muli]

Wenn´s nicht klappt, kaufen wir alle einen Hund Obwohl ich damit jetzt wieder ein Problem hätte. Mag gar keine Hunde Mag eigentlich gar kein Viehzeug

[Schneeflocke]

Hallo an Alle,
ich finde es toll das so viele hier geschrieben haben. Da merkt man wirklich das meine eigenen Gedanken manchmal so ähnlich sind wie bei euch. Das beruhigt mich. Wir stecken ja auch alle mehr oder weniger in der gleichen Situation.
Über den Hund mußte ich laut lachen. Ich mag Hunde gern, aber dann brauche ich auch noch ein Haus mit Garten dazu.
LG Schneeflocke