Wie geht's weiter ohne Kinder?

[Schneeflocke]

Hallo Ihr Lieben und besonders an alle bei denen es leider nicht geklappt hat,
ich oder besser wir gehören zu den Paaren bei denen es nach mehreren ICSIs kein Happy End gab.
Wir haben jetzt unseren letzten Versuch hinter uns und sind unendlich traurig das es uns nicht vergönnt war ein eigenes Kind zu bekommen. Irgendwie müssen wir lernen ohne Kind zu leben bzw. mit den Gedanken fertig werden wie wäre es mit Kind, könnten wir es gut erziehen, wie hätte es ausgesehen, welche Interessen hätte es gehabt, es gibt so viele Fragen??? Wie geht es euch, habt ihr auch solche Gedanken?
Wir waren im Kiwu die meiste Zeit zufrieden und wurden auch gut betreut. Aber wenn die Versuche negativ enden, endet auch die Betreuung im Kiwu. Ich meine damit, das es nichtmal ein Abschlußgespräch gibt und wenn man ein Gespräch einfordert dann bekommt man ein Termin in acht bis zehn Wochen! Nach unserer ersten negativen Icsi war ich noch so blauäugig und rief im Kiwu an und berichtete darüber das meine Blutung eingesetzt hat(vor dem SST). Es gab kein Wort des Bedauerns und auch kein Angebot für ein Arztgespräch.
Ich bat um einen Termin und wurde gefragt warum ich das möchte. Ich hätte einen Termin 2 Monate später haben können, aber ich war doch jetzt am Boden zerstört und was soll ich mit einem Termin in 8Wochen?!
Ich weis das wir selbst mit der Situation fertig werden müssen, aber uns hätte ein Gespräch sicher gut getan.
Warum schreibe ich das hier nieder? Vielleicht sind noch mehr hier im Forum denen es genauso geht.
LG Schneeflocke

[Ann]

Hallo Schneeflocke,

dein Bericht macht mich unendlich traurig. Es ist eine Unverschämtheit, wie ihr behandelt worden seid, so alleine gelassen zu werden in einer solchen Situation.
Ich hoffe ihr habt eine Beschwerde hinterlassen, vielleicht ist denen gar nicht bewusst in was für einer schweren Situation sie euch einfach stehen gelassen haben, denn für sie ist es vielleicht so hart wie es auch klingen mag Alltag.
Ich weiß nicht wie alt ihr seid und ob ihr nicht vielleicht doch nach einer längeren Pause noch mal einen Versuch starten könnt aber es gebe da noch ein weiterer Weg. Ich selbst bin ein Adoptionskind, meine Adoptionseltern was meine Eltern sind und diese auch immer bleiben werden liebe ich über alles. Ich wusste von Anfang an, dass es nicht meine leibliche Eltern sind, da ich erst im alter von 7 Jahren zu ihnen kam aber das machte kein unterschied. Man ist zwar nicht vom eigenen Fleisch und Blut aber liebe ist stark.
Ebenfalls würde ich dir eine Gesprächstherapie empfehlen, denn darüber zu reden mit den richtigen Personen tut immer gut, das ist ein stück Verarbeitung. Doch versuche wirklich nur Leute deines Vertrauens einzubeziehen, weil zu viele Fragen „wie geht es dir damit“ und immer wieder von verschiedenen Personen darauf angeredet zu werden, kann auch das Gegenteil bewirken.
Ganz viel Kraft, neuen Mut, wünsche ich dir/euch

lg Ann

[Schneeflocke]

Hallo Ann,
danke für deine Antwort.
Mir ist klar das es für die Schwestern und Ärzte Alltag ist. Aber ich finde in solch großen und auch zertifizierten Praxen sollte das Qualitätsmanagement auch die Nachbetreuung im Blick haben. Bei den anderen ICSIs habe ich mich nur noch im Kiwu gemeldet um die Blutung mitzuteilen. Nach einem Termin habe ich nicht mehr gefragt.
Irgendwie werden wir damit fertig, ich finde es eben nur traurig das das tägliche Geschäft es nicht vorsieht sich mit den negativen Nachrichten auseinanderzusetzen.
LG Schneeflocke

[IchundIch]

Liebe Schneeflocke!
Das was du hier schreibst bricht mir das Herz.
Erst mal möchte ich dir sagen, dass du bei mir immer ein offenes Ohr findest auch wenn wir uns nicht kennen, aber wir haben was gemeinsam. Wir möchten ein Kind und das ist uns beiden momentan nicht gewehrt.
Bitte gebt nicht auf! Es gibt so viele Kinder die auf ein neues Zuhause warten und genau das könnt ihr dem kleinen Kind dann geben!
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft!
Glg Michaela

[TSkiwu]

aaahhhhh.....da könnt ich schon wieder in die Tischkante beißen, wenn ich das lese.... *ohmmmmmm - ich bin gaaanz ruhig* - ich schreib meine Antwort lieber via PN, sonst bekomm ich hier vielleicht wieder das "Ketzerhemd" angezogen...

@Schneeflocke: ich würde dir ja gerne eine PN schreiben...aber ich sehe gerade du hast diese Funktion offenbar nicht aktiviert. Schreib mich doch mal an, wenn du´s aktiv gestellt hast, ok?

Lieben Gruß!

[Butterblume]

TSKiwu,
Die Kurzversion bitte hiiiier rein!
Wir sind alle neugierig!

[Schneeflocke]

Hallo TSkiwu,
ich habe Dir eine PN geschickt.
LG

[TSkiwu]

@Butterblume: na, du kennst doch meine Story! Wen´s interessiert der kann sich meine alten Beiträge hier anschauen, ich mag es nicht nochmal hier durchkauen.
Nur soviel: die Abstände zum Nachgespräch scheinen immer länger zu werden...das läuft in anderen Zentren sehr viel besser, da kannst du am nächsten Tag hin, wenn Dir danach ist oder nach 2, 4 oder eben 8 Wochen, wenn man seelisch wieder etwas stabiler ist, aber es ist DEINE Entscheidung.

[Butterblume]

Achsoo, DIE Story, dachte schon, es gäbe einen neuen Vorfall.

Uns wurden für Nachbesprechungen auch immer lange Wartezeiten angeboten, da habe ich mich empört, und gesagt, dass ich das nicht akzeptiere und um Rückruf meines Arztes gebeten.

Dann kam der Termin binnen 1-2 Wochen.

Die "Wie machen wir denn nun weiter??" Termine fand ich immer sehr wichtig! Und wir wolln auch nicht zu viel Zeit nur wegen des Wartens auf Termine verlieren.

Alles Gute Euch!

[TSkiwu]

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[Schneeflocke]

Hallo Butterblume,
ich weis nicht warum Du so zeitnahe Termine bekommen hast.
Das eine Mal hat ein Laborwert gefehlt und ich musste wieder 8 Wochen warten. Ich hatte mehrmals im Kiwu angerufen, aber leider führte kein Weg zu einem früheren Termin.
Ich bin mir nicht sicher ob die Ärzte das so möchten.

@TSkiwu,
Hast Du meine PN erhalten?

LG Schneeflocke

[ANSA]

Hallo Schneeflocke!

Es tut mir sehr leid zu lesen, wie es Dir ergangen ist. Die negative Erfahrung im Kiwu habe ich auch am Telefon erlebt ("Blutung, ja dann hat es nicht geklappt. Melden sie sich, wenn sie weitermachen wollen."). Fix und fertig habe ich dann ne Woche Erholung gebraucht und wollte dann einen Termin mit der Ärztin - in 4 Wochen war es dann möglich - super!

Nach der Kryo dachte ich echt, jetzt hat es geklappt, aber nachm Blut abgeben und dem Anruf, dass der HCG eine Schwangerschaft ausschließt, war ich wieder fertig...

Nachsorge gab es keine. Wollte dann schon das Kiwu wechseln oder gleich nach Tschechien gehen - weshalb ich Dir auch hier nochmal schreibe... Hattest Du darüber mal nachgedacht? Ins Ausland zu gehen? Ich habe mit einer Frau aus der Nähe von Köln telefoniert, die nach 3 oder 5 negativen Versuchen in Deutschland nach Tschechien gegangen ist und dort jetzt das 3. Kind aus 4 Versuchen bekommen hat.

Deshalb wollte ich auch nach Tschechien gehen. Aber nachdem ich jetzt die Krankenkasse gewechselt habe und die Knappschaft ja die kompletten Kosten übernehmen will, werde ich erst noch die beiden Versuche in Deutschland probieren...

Sonst gäbe es ja vielleicht noch die Möglichkeit über eine Adoption (In- oder Ausland, obwohl Ausland ziemlich teuer und zeitintensiv sein kann) oder die Aufnahme eines Pflegekindes (was aber schwer sein kann bei unerfülltem eigenen Kinderwunsch, weil das Kind ja optional immer zu seiner Herkunftsfamilie zurückgehen kann).

Den Vorschlag einer Therapie finde ich aber auch richtig gut! Vielleicht solltest Du das, egal was Du sonst noch vorhast, auf jeden Fall beginnen. Es kann Dir eigentlich nur helfen!

Liebe Grüße, ANSA

[Schneeflocke]

Hallo ANSA,
ich habe endgültig mit der Familienplanung abgeschlossen und es geht mir gut damit. Der Druck ist einfach weg. Das einzige was mich stört ist das man sich oft erklären muß weil man keine Kinder hat. Aber wenn ich sage es war uns nicht vergönnt sind die anderen peinlich berührt und das Thema ist beendet.
Ins Ausland wollte ich nie gehen, auch eine Eizellspende kam für mich nie in Frage. Entweder es klappt oder eben nicht. Das Leben geht auch ohne Kinder weiter. Es gibt so viele schöne Dinge auf der Welt die man machen kann.
Eine Therapie habe ich nicht gemacht und im Moment brauche ich auch keine. Was irgendwann kommt weiß ich nicht. Ich bin ein Mensch der schon immer fast alles mit sich selbst ausmacht und jetzt ist das auch so.
Ich lebe nur einmal und genieße das Leben. Ich bin gesund und hoffe das das auch noch lange so bleibt. Wir verreisen gern und schauen uns die Welt an.
Ich will einfach nicht in Depressionen und Trauer verfallen. Es ist einfach so und ich kann sowieso nichts daran ändern.
Dir wünsche ich viel, viel Glück und ausreichend Kraft auf deinem weiteren Weg.
LG Schneeflocke

[ANSA]

Hallo Schneeflocke!

Dass es dir mit dem Abschließen gut geht ist schön zu hören. Es ist ja für jede Frau anders und jede muss ihren eigenen Weg finden.

Diese blöde Fragerein kennen wahrscheinlich viele von uns, aber wenn man damit offen umgehen kann und dann nicht weiter bedrängt wird ist das gut.

Ich hoffe wirklich für dich, dass du trotz allem ein Leben leben kannst, das dich ausfüllt. Deine Nachricht zu lesen hat mich sehr berührt und ich wünsche dir nur das Beste, ANSA.