5 X ICSI Negativ und ein Fehlgeburt

[rosa_13]

Hallo Ihr Lieben,

Ich will Euch meine Geschiechte erzälen. Ich habe keine Kraft mehr. Ich bin in einem tiefen Loch und mein Leben dreht sich immer im Kreis um dieses Thema. Ich werde langsam verrückt.
Ich bin jetzt 39 Jahre alt. Nach der 1 ste Icsi in 2009 im Januar wurde ich sofort schwanger. Ich war eine von den glücklichsten Menschen auf der Erde. Danach kam in der 17 SSW die Fehlgeburt. Es war so schrecklich.
Ich mußte meinen Sohn im Krakenhaus zur Welt bringen und er war tot. Alles war gut ausgebildet. Mein Mann und ich hielten unser Kind zwei Tage im Krankenhaus in den Armen.
Neue Versuche im Januar 2010, August 2010, Dezember 2010, Januar 2011. Alle waren immer NEGATIV.
Ich hatte mit meinem Mann immer eine gute Befruchtungsquote, Gewinn von 8 Eizellen, 6 von denen befruchtet. 3 konnten wir einfrieren. Ein weiterer Versuch mit dem Retransfer mit unseren Eisbärchen war auch wieder negativ. Mein Körper nimmt nichts mehr an. Ich habe keine Lösung mehr. Ich will jetzt eine Bauchspiegelung machen lassen, will ich wissen woran das liegt.
Habt ihr auch ähnliche Erfahrungen gemacht? Könnt Ihr mir eure Meinung sagen, woran das liegen könnte, warum die Einnistung in meinem Körper nicht mehr klappt. Ich würde mich sehr auf eure Beiträge freuen.

Vielen Dank vorab für eure Meldungen

[Tana]

Hallo Rosa,

deine Geschichte ist sehr traurig und es tut mir leid, was du durchmachen musstest.

Ich kann dir zwar keine medizinische Erklärung geben, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass eine so desolate seelische Lage, wie sie bei dir vorliegt, eine erfolgreiche Einnistung verhindern könnte.
Dein Körper möchte vielleicht einfach sämtliche weitere "Belastung" fern halten.
Man kann ja immer wieder lesen, dass (seelischer) Stress sich nicht auf die Einnistung auswirkt, aber ich glaube das trotzdem.

Bei unserer ersten ICSI im Mai letzten Jahres war ich total locker und ohne Angst. Ich war sicher, dass es klappen würde, habe nur einen Single-Transfer vornehmen lassen und prompt hat sich etwas eingenistet, was jedoch später wieder abging.
Damit war es dann aus mit der coolness und prompt waren die nächsten beiden Versuche negativ.

Wir werden nun im Juni noch einen vierten und letzten Versuch starten.

Ich bin übrigens ebenfalls 39 und viel älter möchte ich als Mutter einfach nicht mehr sein.

Meinst du, es wäre eine sinnvolle Sache, wenn du dir erst einmal professionelle Hilfe für dein Seelenleben holst ?
Vielleicht könnte das die Chancen für einen weiteren Versuch verbessern ?

Was sagen denn die Ärzte ?

Liebe Grüße und viel Kraft !
Tana

[mika]

Hallo Ihr,
tut mir leid, liebe Tana, wenn ich mich hier jetzt so VEHEMENT einschalten muss, aber ich finde diese ganze Psychogeschichte absoluten MIST!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ja, sicher, es kann gut sein, wenn man lockerer drauf ist, dass es einem selbst besser geht in dieser belastenden Zeit. Aber es gibt wissenschaftlich begründete Artikel, die belegen, dass selbst Depressionen keinerlei Auswirkung auf die Einnistung haben (s. Breitbach). Das, was du schreibst, setzt Frauen, die in dieser Hinsicht ähnliche Gedanken wie du haben, nur noch mehr unter DRUCK!!!!!!! DAS BRINGT ÜBERHAUPT GAR NICHTS, macht im Gegenteil alles nur noch schlimmer.
Ich habe diesbezüglich mit Dr. Schorch gesprochen. Seine Aussage: ENTWEDER, es finden sich ein gesundes Sperma und eine gesunde Eizelle, bei denen es während der Teilung zu keinem Fehler kommt - oder eben nicht- und diese letztere Möglichkeit liegt eben leider bei 70%!!!!!!! Es gibt eben immer noch Millionen von Möglichkeiten, wo Fehler passieren können - auch unter TOP VORAUSSETZUNGEN... Und glaub mir, ich kenne genug Frauen, denen es psychisch scheiße ging, und die trotzdem schwanger wurden.

Deshalb, liebe Rosa, es liegt nicht an dir. DU hattest bisher einfach "nur" Pech. Wenn ich psychologische Hilfe in Anspruch nehmen würde, dann nicht, weil ich dann ohhhhhhhhhhhhh wie locker werden könnte und schwupp passierts, sondern weil du mit der Situation einfach besser umgehen kannst und man vielleicht auch wieder versucht, sich ein Leben ohne Kinder schön zu gestalten ohne dauernd an seinen unerfüllten Kinderwunsch denken zu müssen.


So, sorry, das musste jetzt einfach mal raus. Tana, ist wirklich nichts gegen dich. Aber diese Sprüche ENTSPANN DICH, DANN KLAPPT ES gehen mir einfach so von auf den Senkel. Vor allem, weil Frauen, die Im Krieg vergewaltigt und Hunger leiden mussten, psychisch extrem angestrengt waren (was sind wir in der Hinsicht eigentlich alle hier gepempert), auch schwanger wurden.

Ich vertraue da auf die Aussage Dr. Schorch....

Liebe Grüße
Mika

[Tana]

Mika, du machst mir, wenn ich deinen post so lese, aber auch einen recht unentspannten Eindruck.

Ich habe, wenn du richtig gelesen hast, MEINEN höchstpersönlichen Eindruck dargestellt - OHNE Anspruch auf wissenschaftliche Belegbarkeit, o.k. ?

Ich habe schon öfter von Frauen gehört, die jahrelang versucht haben, Kinder zu bekommen und trotz aller verzweifelter Versuche wurde nichts draus. Dann, als sie mit dem Thema "durch" waren und gar nicht mehr an Nachwuchs dachten, wurden sie auf einmal doch noch schwanger...Kann Zufall sein, sicher !

Wie gesagt, bevor du dich wieder ereifern musst. Ich sprach von meinem Eindruck, meiner Vermutung, von sonst nichts. Ich berate hier nicht als Arzt, sondern tausche mich als Betroffene aus.
Kannst du da einen Unterschied erkennen ?

Und weisst du Mika, zu guter letzt kann man alles auch ein wenig sachlich rüberbringen, ohne sich aufzuregen und die Zeilen mit Ausrufezeichen zu füllen, um seinen Worten Nachruck zu verleihen.
Schliesslich sind wir hier doch alle in der gleichen oder zumindest ähnlichen Situation und auch für mich stellt es in vielerlei Hinsicht eine große Belastung dar, dass ich bisher in vier Versuchen erfolglos war.

In diesem Sinne..

[Verona]

Hallo Ihr Lieben,

ich bin meist stille Mitleserin der Beiträge, befinde mich momentan in einem sehr sehr tiefen Loch, da auch eine Behandlung mit sehr guten Voraussetzungen letzlich gescheitert ist.
Die Erfahrungen aus der letzten Behandlung, die ich nach längerer Pause gestartet habe, plädieren für Tana´s Ansatz. Ich war im November aus meinem Tief aus eigener Kraft herausgekrabbelt und habe versucht, mich zu stabilisieren (hatte eine Entgiftung beim Heilpraktiker gemacht, bin zum Osteopathen gegangen, habe versucht, insbesondere an Weihnachten nicht schwermütig zu werden, habe vor allen Dingen nicht ständig ungeduldig an den neuen Versuch gedacht ...). Der bewusste Abstand vom Wunschzentrum tat wirklich gut. Ich hatte alles gut geplant, d.h. der eigentliche Versuch fand inkognito in meinem Urlaub statt. Einen "Plan B" habe ich auch vorbereitet. Alles sah sehr gut aus (Lob der Biologen über die Embryonen, heftige Reaktion auf die 2. Brevactid-Spritze ) bis Samstag das "Aus" kam...
Im Vergleich dazu die Versuche in 2010: Da ich schon so alt (mittlerweile 40Jahre) bin, konnte es nicht schnell genug gehen, daher purer Stress vorher, Ärger und Ausreden wegen der Krankschreibung mit dem Erfolg mittelmäßiger Embryonen und sicher nicht der geringsten Spur von Einnistung.
Klar, ich stehe immer noch mit leeren Händen da, kann aber nur aus meiner Erfahrung sagen, dass ein "Start mit Frust und Stress" für mich nie mehr in Frage käme. Andererseits sagte mein betreuender Arzt: "Es muss biologisch passen". Diese Aussage geht in Mika´s Richtung: Der "Fall Detelf.S" und das Drama von Amstetten sind aktuelle Fälle, die für diese These sprechen. Ich denke, dass keine der beiden Frauen sich die Kinder wirklich gewünscht hat, trotzdem wurden sie geboren!
Die Frage nach den "Warums" können wir alle hier nicht beantworten. Ich denke, das ist es auch, was einen so fertig macht. Viele liebe Grüsse schickt Euch Verona!

[mika]

Hey Ihr Lieben,

sorry Tana, mein Beitrag war wirklich nicht bös gemeint - ich weiß, das kam so rüber. JEder darf hier seine Meinung vertreten, das wollte ich auch nicht anfechten. Ich bin eben anderer Auffassung als ihr, mir geht es aber mit meinem Ansatz sicherlich kein Stück besser als euch. Wir sitzen alle in demselben Boot. Auch bei mir gingen 3 Versuche trotz top Voraussetzungen in die Hose. Nur, mir ging es bei jedem Versuch SEHR GUT!!!!!!!!!!!!! Jetzt kommt so langsam die Angst durch. Aber ich würde niemals meine Angst als Voraussetzung für ein Scheitern sehen.
Ich sehe das eher so, dass bestimmte Zusammenhänge einfach irrational geknüpft werden: Da versuchen es Paare Jahre, ja, wenn ich Pech habe, steht mir das auch bevor. Irgendwann schließt man ab, weil es zu weh tut - plötzlich funktionierts dann. Ich verstehe den Zusammenhang der Entspanntheit, den du knüpfst liebe Tana. Nur glaube ich einfach, dass manche Paare länger brauchen, einfach weil die Kombination noch nicht stimmte, mehr nicht. Dr. Schorch tat mir in diesen Erklärungen wirklich gut. Das heißt nicht, dass ich mich bemühe, trotzdem entspannter zu werden - wer weiß...... Aber da geht es eigentlich erst mal nur um mich.

Absolut schwere Situation. Tana, ich wollte dich mit meinem Beitrag nicht angreifen - gleichzeitig zeigt er mir auch, dass ich sicherlich noch nicht so entspannt mit dem Thema umgehen kann wie ich es mir wünsche. Aber ich muss/sollte von deiner Theorie loslassen - MICH setzt er nur noch mehr unter Druck und lässt mich die Negativs nur noch schlechter ertragen. Es geht einem schon schlecht genug, da muss man nicht noch die Schuld bei sich suchen und sich noch tiefer reinreiten....

Alles Gute für euch
Mika

[mika]

P.S Ich bin ein Ausrufezeichen-Liebhaber und bei meinem Eintrag ist einfach mein Temperament durchgegangen ;-). Mir geht das Ganze einfach sehr an die Substanz...

[Blue_Muli]

Also, da will ich auch mal meinen Senf dazugeben. Mika, ob es wirklich einen Zusammenhang gibt zwischen der seelichen Verfassung und dem Erfolg, das kann niemand sagen. Der eine glaubt daran, der andere eben nicht. Das ist wie mit allem. Der eine glaubt an Gott, der andere nicht. Obwohl ich inzwischen langsam so meine Zweifel habe, ob es den guten Mann wirklich gibt oder ob er einfach nur eine Brille braucht. Lässt uns hier einen abzappeln, während anderen die Kinder hinterher geschmissen werden. Und natürlich hat Dr. Schorsch da eine biologische Meinung zu. Er ist Schulmediziner und arbeitet in einem Kinderwunschzentrum. Würde er der Meinung sein, man kann das seelisch erreichen, wäre er vielleicht Psychologe. Ich muss aber sagen, dass ich da seine Meinung teile. Die Biologen in Wiesbaden fügen eben nach besten Wissen und Gewissen das zusammen, was ihrer Meinung nach zusammengehört. In der natürlichen Umgebung hätte sich das vielleicht niemals zusammengefügt. Warum das bei manchen Paaren sofort klappt und andere da ewig rummachen, das weiß leider keiner. Es gibt sicher Paare, bei denen biologisch alles ok ist, und bei denen es trotzdem nicht klappt. Da könnte ich mir vorstellen, wenn die sich unter Druck setzten, dass es eventuell einen Einfluss haben könnte. Aber bei uns gibt es eindeutige Diagnosen, glaube nicht, dass man da mit Entspannung viel erreicht. Vielleicht liegt die Wahrheit auch irgendwo dazwischen. Wer weiß das schon so genau.